Neue Sonderausstellung:
Holzmuseum Weiperath –
Ein lebendiger Kulturschatz
Unweit von Morbach, im kleinen Dorf Weiperath, verbirgt sich mit dem Hunsrücker Holzmuseum ein wahres Juwel der Regionalgeschichte. In dem liebevoll restaurierten historischen Gebäude werden über mehrere Stockwerke hinweg jahrhundertealte Handwerkstraditionen und die wechselvolle Geschichte des rheinland-pfälzischen Waldes präsentiert. Ein engagiertes Team aus ehrenamtlichen Helfern sorgt für den reibungslosen Betrieb, und im vergangenen Jahr konnte das Museum über 6.000 Besucher verzeichnen. Träger des Museums ist die Gemeinde Morbach und betrieben wird es vom Hunsrückverein.
Sonderausstellung „Natur. Wunder. Wald.“ eröffnet
Ein gutes Museum bleibt nicht statisch – es lebt durch wechselnde Ausstellungen und lädt immer wieder zu neuen Entdeckungen ein. Wie lebendig das Holzmuseum ist, zeigte sich am vergangenen Freitag bei der feierlichen Eröffnung der Sonderausstellung „Natur. Wunder. Wald.“. Hildegard Nauerth-Mettler, Annette Eiden und ihr engagiertes Museumsteam präsentierten eine Ausstellung, die nicht nur die faszinierende Flora und Fauna des Waldes zeigt, sondern auch seine nachhaltige und industrielle Nutzung beleuchtet.
Elka-Holzwerke – Eine traditionsreiche Firmengeschichte
Einen besonderen Platz in der Ausstellung nimmt die Geschichte der elka-Holzwerke ein. Seit fast 120 Jahren ist das Unternehmen eng mit der Region Morbach verbunden. Viele Generationen von Einwohnern haben im Sägewerk gearbeitet oder tun es noch heute.
In ihrer Einführungsrede ging Annette Eiden auf die historischen Gründe ein, warum Firmengründer Ludwig Kuntz sich 1908 für Morbach entschied. Neben der guten Bahnanbindung spielte auch das von Forst- und Regierungsrat Otto Kaiser um 1900 angelegte, durchdachte Waldwegenetz eine entscheidende Rolle. Während früher hauptsächlich Buche und Eiche verarbeitet wurden, waren die von den Preußen im 19. Jahrhundert gepflanzten Fichten noch nicht erntereif. Bis in die 1970erJahre zogen Pferde die Baumstämme aus dem Wald. Vom Waldrand zum Sägewerk lief der Transport in der Anfangszeit noch mit Fuhrwerken aber bereits in den 1930er Jahren kam bei elka der erste Lastwagen für diese Aufgabe zum Einsatz.
Nachhaltigkeit als Unternehmensphilosophie
Heute wird das Unternehmen von Larissa Kuntz in vierter Generation geführt und setzt konsequent auf Nachhaltigkeit. Holz als klimafreundlicher Baustoff bindet CO₂ und spielt eine Schlüsselrolle in der Bauwende. Elka hat diese Entwicklung früh erkannt und seine Produktion gezielt auf Ressourcenschonung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgerichtet – ein Engagement, das mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2025, Europas bedeutendster Auszeichnung dieser Art, gewürdigt wurde.
Historische Exponate aus der „Firmenschatzkammer“
Während der Vorbereitungen zur Ausstellung tauchte Annette Eiden tief in die Geschichte des Unternehmens ein. Karl-Robert Kuntz, Geschäftsführer in dritter Generation, führte sie durch alte Dokumente und historische Fotos. Dabei wurden auf dem Dachboden der ehemaligen Pferdeställe in der Hochwaldstraße einige beeindruckende Fundstücke entdeckt: ein altes Kummet, Petroleumlampen und sogar die lederne Dokumententasche eines Holzeinkäufers – vielfach geflickt, mit geprägtem Metallschild.
Ein Abend voller Kultur und Begegnungen
Ein weiteres Highlight der Sonderausstellung sind die Werke des Fotografen Konrad Funk. Als ehemaliger Förster und leidenschaftlicher Naturfotograf zeigt er atemberaubende Aufnahmen, die den Wald aus einer einzigartigen Perspektive erlebbar machen. In seinen Eröffnungsworten schilderte er eindrucksvoll, mit welcher Geduld und Professionalität er arbeitet. Mehr als 100 Gäste, darunter Andreas Hackethal, Landrat des Landkreises Bernkastel-Wittlich, und Arianit Besiri, der neue Bürgermeister von Morbach, folgten der Einladung ins Holzmuseum. Bei Livemusik der Band „Coleslaw“, anregenden Gesprächen und gutem Essen genossen sie einen unterhaltsamen Kulturabend. Besonders erfreulich war die Teilnahme einiger langjähriger elka Mitarbeiter, die die Gelegenheit nutzten, sich mit Karl-Robert Kuntz, ihrem ehemaligen Chef, auszutauschen.
Ein Besuch lohnt sich!
Für alle, die das Holzmuseum noch nicht kennen, ist ein Besuch absolut empfehlenswert. Vielleicht gelingt es in diesem Jahr sogar, die Besucherzahl auf 7.000 zu steigern! Informationen zum Museum:

Die Ausstellung zeigt Exponate aus vergangenen Tagen der elka-Holzwerke, alte Bilder und Informationen aus der Firmenchronik (Foto Frank Gemeinhardt)


